Feelgood@Work
Mehr als Spassfaktor.
Es geht um nachhaltiges Personalmanagement, Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung. ABER: Der Fisch fängt beim Kopf zu stinken an. Die Fassade bröckelt schnell, denn Angestellte, sind nicht so dumm, wie sie oft gehalten werden. Fassade wird hier schnell als ebendiese entlarvt, was die Situation noch schlechter macht. Empathisches Feelgoodmanagement ist kein Spionage Instrument des Managements, sie sind die Ohren, Augen und Herzen des gestressten Managements. Sie unterstützen bei Konflikten, schaffen ein Ambiente, in dem sich alle wohlfühlen. Füreinander funktioniert aber eben nur miteinander.
Ein Miteinander muss geprägt sein von
- Offenheit
- Veränderungsbereitschaft
- Transparenz
- Toleranz & Respekt
- Gleichberechtigung
- Vertrauen
Warum ist eine Feelgood Atmosphäre wichtig?
Es geht nicht darum, dass wir uns alle lieb haben, Kickertische oder das Verbringen der Freizeit miteinander. Es geht um mehr. In Zeiten digitaler Disruption, Digitalisierung, Krisen und Fachkräftemangel ist es eins, was immer mehr zählt: der Mensch.
Dabei helfen halt kurzfristige Initiativen wenig. Nur ein Leben in einer Atmosphäre, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht, funktioniert langfristig.
Gerade kleine und mittlere Betriebe sind stark von ihren Mitarbeiterinnen abhängig. Als Unternehmerin sollte daher das Ziel sein, einen Betrieb zu haben, in dem die Mitarbeiterinnen gerne zur Arbeit kommen. Nicht wegen des Kickertisches, nicht wegen des Kaffees, der gut schmeckt. Nein, Mitarbeiterinnen möchten in die Arbeit gehen, …
- weil das Teamgefüge einen starken Zusammenhalt hat
- weil Führungskräfte ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitarbeiterinnen haben
- weil jeder und jeder für den anderen / die andere einsteht
- weil Spass nicht nur auf Betriebsfeiern im Fokus steht
Neben den Wohlfühlfaktoren sind selbstverständlich die harten Fakten, wie angemessene Bezahlung und Wertschätzung unerlässlich. Das alles hat zur Folge, dass nämlich nicht nur deine Mitarbeiterinnen glücklicher sind und lieber in die Arbeit gehen. Nein! Langfristig betrachtet erhöht es die Innovationskraft in deinem Unternehmen, aber auch die Effizienz.
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es besonders wichtig, die bereits angelernten, eingeschulten Mitarbeiterinnen, die dein Unternehmen in- und auswendig kennen, zu halten. Denn Recruiting und Onboarding werden aufgrund des Mangels immer aufwändiger und damit auch kostspieliger.
Management by feelgood
Doch wie gelingt das jetzt? Miteinander. Jeder einzelne, von der Reinigungsfachkraft bis ins Topmanagement. Trainings für Führungskräfte in diesem Bereich sind wirksame Mittel. Greife dabei für deine Führungskräfte aber nicht zu reinen Präsenztrainings. Die meist außer Haus stattfindenden Trainings sind zwar sehr effektvoll, wirken jedoch meist nur punktuell. Aus dem Training raus, in den Alltag rein und schon ist das gelernte wieder vergessen. Setze hier auf Blended Learnings oder kontinuierlich stattfindende Führungskräfte-Coachings. Letztere können gepaart mit eLearnings eine gute Möglichkeit bieten, sowohl Fachwissen zu Mitarbeiterbindung, Onboarding, Konfliktgesprächen oder ähnlichem zu vermitteln als auch ganz individuell auf die Problemstellungen und Herausforderungen der jeweiligen Führungskraft einzugehen.
Es heißt dranzubleiben und individuell auf die Abläufe im Unternehmen passgenaue Möglichkeiten zu finden, wie man Schritt für Schritt die Situation verbessern kann. Kontinuität ist dabei ein wichtiger Faktor.
All feelgood
Wie schon erwähnt müssen alle Beteiligten daran arbeiten, eine offene, transparente Kultur zu leben. Daher ist meine Empfehlung dazu, auch die Mitarbeiterinnen einzubinden. Was möchten wir erreichen und wie? Wie wollen wir künftig miteinander umgehen? Wie wollen wir künftig zusammenarbeiten? Wohin soll sich die Kultur entwickeln? So individuell wie dein Unternehmen und wie deine Mitarbeiterinnen sind hier auch die Antworten. Da jeder einzelne davon betroffen ist, sollte auch jeder involviert werden. Dies kann über die unterschiedlichsten Kanäle erfolgen. Hier einige Möglichkeiten:
Sammle Meinungen darüber, was gut läuft und was weniger. Gerne in einer anonymen Box oder digital. Aber nicht nur die Meinung ist dabei wichtig, sondern auch konkrete Lösungsvorschläge. Ein „Der Kaffee schmeckt nicht“ hilft niemandem weiter. Ein „Der Kaffee schmeckt uns nicht, wir könnten die Sorte XY verwenden, damit wären wir glücklicher“ hilft konkret weiter.
Du verwendest Teams oder ein anderes Kollaborationstool und willst das Miteinander fördern? Kleine Ideen, Wettbewerbe, Teamchallenges oder auch Meinungsumfragen können hier schnell eine Diskussion in Gang bringen, aber eben auch Innovation fördern.
Überrasche deine Mitarbeiterinnen. Wie überraschen? Hier kann ich dir keinen Tipp geben, denn sonst ist es nicht authentisch. Aber die Möglichkeiten sind mannigfaltig.
Gehe mit gutem Beispiel für deine Führungskräfte und Mitarbeiterinnen voran. Wenn du es nicht ohnehin schon tust: nimm dir täglich mind. 15 Minuten Zeit für eine Mitarbeiterin, mit der du sonst weniger Kontakt hast.
Ermögliche deinen Mitarbeiterinnen auch die Mitgestaltung. Das kann von der Ausrichtung einer Firmenfeier über die Gestaltung des Büros gehen, aber auch weitere Ideen sind erlaubt. In deinen Mitarbeiterinnen schlummert unglaublich viel Potenzial. Sie verbringen viel Zeit in deinem Unternehmen und kennen die Abläufe. Aber kennst du auch alle? Nicht jeder vorgegebene Ablauf ist noch sinnvoll. Sehr wahrscheinlich haben deine Mitarbeiterinnen auch Ideen zur Optimierung der Abläufe. Das steigert nicht nur das Wohlbefinden deiner Mitarbeiterinnen, sondern auch die Effizienz im Unternehmen.
Das alles für ein bisschen Feelgood?
Nein. Du bekommst viel mehr als den Wohlfühlfaktor. Du bekommst motivierte Mitarbeiterinnen, die gern und glücklich sind. Mitarbeiterinnen, die ihre Produktivität steigern. Die in harten Zeiten zusammenhalten. Ein Team, das füreinander da ist und daher Ausfälle punktuell einfacher kompensiert werden können. Und du bekommst mehr Innovationskraft. Denn du bekommst ganz nebenbei Mitarbeiterinnen, die über den Tellerrand hinausblicken.
Meine 5 Tipps:
- Schaffe in dein Unternehmen ein gemeinsames Bild einer Kultur, wie ihr miteinander arbeiten und umgehen wollt.
- Schule deine Führungskräfte und Mitarbeiterinnen
- Binde die gesamte Belegschaft ein – jede/r einzelne zählt.
- Achte darauf, niemanden auf der Strecke zu verlieren
- Sei kreativ, mutig und gehe voran.