Eine Kultur des Lernens
Wie eine offene Lernkultur in Unternehmen den Unterschied am Arbeitgebermarkt ausmachen kann.
Das 2 Tages Seminar – einmal jedes Jahr
Wenn wir klassisch an Lernen in Unternehmen denken, dann denken wir entweder an Pflichtschulungen für alle oder an das exquisite 2-tägige Seminar, im Seminarhotel mit Wellnessoption – leider nur für Führungskräfte oder eine auserwählte Gruppe an Personen. Das Seminarhotel bietet alles, was man sich vorstellen kann. Durch das gemeinsame Abendessen und dem Abschlussdrink an der Bar wird dann außerdem noch das Gemeinschaftsgefüge gestärkt – toll!
Der Trainer gibt sich alle Mühe. Spiele inklusive. Inhalt top aufbereitet.
Und dann sind wir wieder im Unternehmen. Wie war das noch mal? Wo sind die Unterlagen? Mist, da wurde nicht mitgeschrieben. Wie transferieren wir nun das Gelernte oder am Seminar erlebte in unseren Alltag? Die Antwort ist schnell gegeben: ungünstigerweise meistens gar nicht (oder nicht nachhaltig). Und warum? Weil es die Lernkultur im Unternehmen einfach nicht zulässt regelmäßig zu reflektieren und neues zu probieren (und weil es im Alltag nicht die Priorität hat). Neues reflektieren und probieren sind zentraler Bestandteil von agilem Lernen.
Pflichtschulungen für das „Häkchen im System“
Von Brandschutz bis Compliance, von IT-Awareness bis hin zum Onboarding – viele Pflichtschulungen werden heute gerade in großen Unternehmen bereits durch digitale Lernmedien abgewickelt. Ich nenne es bewusst nicht eLearning, denn mehr als eine Powerpoint, vielleicht noch mit Ton, ist es nicht. Man klickt es durch. Meist mehr halbherzig, aber pflichtbewusst – immerhin braucht die Administration das Häkchen im System. Praxisorientiert? Lebendig? Interaktiv? Lerntransfer? Leider Fehlanzeige. Eine Lernkultur des Häkchen setzen herrscht also vor, wenn sonst keine Angebote bestehen.
Warum machen wir es nicht anders? Damit deine Lernkultur im Unternehmen den Unterschied macht.
Das pflichtbewusste Häkchen ist gesetzt. Die Meinung zum Thema „eLearning“ ist damit gebildet. Das muss nicht sein. eLearning kann interaktiv, lebendig und praxisorientiert sein. eLearning kann Spaß machen, Weiterbildung so nachhaltig im Unternehmen verankert werden, und zwar nicht nur für die auserwählte Elite, die am Seminar teilnehmen durfte, sondern für alle.
Deswegen müssen unserer Meinung nach Standardkurse anpassbar sein. Damit die Praxisnähe und -orientierung gegeben ist und eine Identifikation mit dem Lerninhalt stattfinden kann.
Vorsicht: eLearning ist nicht Lernkultur
Ein interaktives E-Learning macht noch keine Lernkultur im Unternehmen. Ein interaktives Onboarding macht definitiv Lust auf mehr und schürt eine entsprechende Erwartungshaltung. Die folgenden Themen sollten dann doch das selbst Level der Begeisterung auslösen.
Das Weiterbildungsangebot selbst muss dabei agil sein. Agil für den individuellen Schulungsbedarf von Mitarbeiter:innen. Ein Angebot, das sich in den Alltag leicht integrieren lässt. Ein Angebot, das Spaß macht und Lust auf mehr. Und: Dass ich als selbstorganisierter Mitarbeiter auch mitentscheiden kann – in Abstimmung mit dem Team und der Führungskraft (sofern diese noch in der Organisation vorhanden sind). Das Lernangebot selbst bildet aber nur einen Baustein der Lernkultur.
Weitere Bausteine sind dann nicht mehr ganz so einfach zu implementieren: Die Lernkultur wird gebildet über Führungskräfte und Teams, die Weiterbildung fordern und fördern. Die Organisation stellt die Möglichkeiten und Zeiten wie auch Tools dafür zur Verfügung. Lernen ist dann aber auch ganz besonders, nämlich auf der informellen Ebene gegeben. Learning Lunches zum Beispiel können eine Form bilden. Learning Sprints, Learning Buddies… es gibt unzählige Optionen und Möglichkeiten. Die Bewusstmachung und die Akzeptanz darüber, das Lernen eben mehr als das „Häkchen im System“ ist, ist der erste Schritt dazu.
Wie man Lernkultur etabliert?
Wir starten mit Unternehmen den Change „Lernkultur“ mit einer Analyse. Dabei stellen wir angenehme und unangenehme Fragen: von bestehendem Angebot bis zum Wunschszenario. Uns ist es wichtig, nicht nur eine Führungsebene zu befragen, sondern in möglichst viele Bereiche des Unternehmens zu involvieren und nach dem Wunschszenario zu befragen. Warum? Je besser wir die Zielgruppe berücksichtigen und involvieren, desto besser wird sie die Veränderung im Unternehmen annehmen.
Ausgehend von diesen Analyseergebnissen entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden das individuelle Zielbild und schaffen ein Committment dahingehend. Je nach Bedarf werden nicht nur Lerninhalte geschaffen, evaluiert oder angeschafft, sondern auch Kampagnen entwickelt, die das Thema Lernen im Unternehmen nachhaltig etablieren. Dafür gehen wir in die Tiefe. Wir sprechen mit Teams und Bereichen und finden das Setting, dass für das jeweilige Team passt, finden dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Außerdem begleiten wir Führungskräfte auf diesem Weg der Veränderung bis zu jenem Punkt, wenn die Lernkultur im Unternehmen verankert ist. Lass uns gerne darüber sprechen, welche Möglichkeiten für dein Unternehmen oder dein Team bestehen.